Das sind wir:
Rebekka, Johanna, Susann und Amelie

Einfach mal machen! Wir sind ein kirchliches Innovationslabor und wir vernetzen, beraten und begleiten, wenn es um Taufen, Trauungen, Beerdigungen und andere Segensrituale geht. Wer einen besonderen Segen sucht, Wünsche oder Fragen hat oder ein Fest an einem wichtigen Wendepunkt seines Lebens plant, ist bei uns genau richtig.
Wir haben ein offenes Herz und Ohr für die Themen, die Menschen bewegen, und unterstützen bei außergewöhnlichen Anfragen. Entweder begleiten wir die Menschen selbst oder vermitteln sie an unser Segensteam.
Mit viel Sinn für Ästhetik schaffen wir eine Atmosphäre, in der sich Segensuchende angenommen und begleitet fühlen. Übrigens fragen wir nicht nach Kirchenmitgliedschaft.
Ideen entwickeln wir am liebsten in den bunten Cafés im Neuköllner Schillerkiez oder bei einem Spaziergang auf dem Tempelhofer Feld.
Gern teilen wir das alles mit Interessierten und stellen von uns erarbeitetes Material zur Verfügung. Bundesweit sind wir ansprechbar für Workshops und Vorträge.
Denn wir sind davon überzeugt, eine neue Kirche beginnt bei den Menschen. Keine Angst vorm Wandel – und etwas mehr Punk darf´s schon sein…
„Kein Segen ohne Gespräch, beides hängt für mich eng zusammen und das wirkt oft nach. Gut ist es, wenn sich überall herumspricht, was wir hier für die Menschen tun - ich freue mich über das Interesse an unserer Arbeit.“

„Perfekt sein ist langweilig. Ich finde es wichtig, dass wir nie ganz fertig sind und auch mal scheitern. So wie im Leben auch.“

„Ich finde es wunderbar, dass wir im Segensbüro „out of the box“ denken. Vor allem geht es doch darum, die Menschen zu fragen, welchen Segen sie brauchen. Und dann brauchen wir in Kirche passende Formen.“

„Eine neue Ästhetik gehört für mich dazu. Dass es einfach schön ist für die Menschen, hier im Raum der Genezarethkirche ist soviel möglich.“

Hier stellen wir euch Segnende vor,
mit denen das Segensbüro zusammenarbeitet.
Wir verbinden euch gerne miteinander.
Alexander

„Mensch, Alexander, hättest du nicht was Vernünftiges werden können?“, hat mein Vater oft gesagt. Er war Druckermeister, ist früh verstorben und konnte mit Kirche nie was anfangen.
Und ich weiß, das klingt jetzt so ein bisschen sphärisch, aber ...
bei meiner Einsegnung als Pfarrer da musste ich plötzlich so weinen. Die Bischöfin war völlig verunsichert und flüsterte: „Herr Höner, ist alles in Ordnung?“
Irgendwas in mir hat gesagt: Alexander, sei nicht traurig. Ich bin doch hier.
... Mein Papa war mir so nah. Und ich habe zur Bischöfin gesagt: „Wenn Sie wüssten, was sich für mich gerade alles fügt.“
Sich Segen schenken lassen ist eine große passive Leistung. Das fällt uns Menschen unheimlich schwer.
Ich würde beim Thema Segen gerne eine Entlastung aussprechen. Ich möchte sagen: „Ihr müsst das gar nicht verstehen, ihr müsst nicht auf eine Art vorbereitet sein oder so.
Lasst euch den Segen schenken.“ Denen, die ...
vielleicht auch mal Probleme mit dem Annehmen von Segen haben, möchte ich sagen: „Du bist den Segen wert. Klar! Und ich mache das jetzt einfach. Also ich spreche über dich jetzt den Segen Gottes.“
Alexander HönerPfarrer

Ulrike

Weihnachten. 23 Uhr. Eben die letzte Kerze ausgemacht. Da torkelte ein betrunkenes, vielleicht obdachloses Paar herein mit dem Wunsch jetzt zu heiraten. Es war eisekalt, ich war fertig von meinem ersten Weihnachtsgottesdienst und ...
die beiden offensichtlich in einem anderen Zustand. Heiraten geht jetzt irgendwie nicht, habe ich gesagt und gemerkt, dass sie jetzt einfach etwas brauchen.
Ich kann ihnen eine Geschichte erzählen, habe ich gesagt. Super, meinten die. Bin ich mit denen zur Krippe, die Kerze in der Krippe angezündet und habe ihnen die Geschichte erzählt als ihre Geschichte: ...
Dass da Zwei auf der Suche sind, dass da ein Neustart bevorsteht, mit dem Kind als Sinnbild für jeden Neuanfang. Und dann haben sie sich auf die Stufen vor dem Altar gesetzt und ich habe sie gesegnet. Gefühlt 5 Minuten Stille. Wahrscheinlich nur 10 Sekunden. Danach ...
sind die raus in die Nacht. Nie wieder gesehen. Die würden auch sicher nie in einen Gottesdienst kommen. Aber sie haben für einen kurzen Moment das bekommen, was sie gebraucht haben.
Segen hat nichts Missionarisches. Es kann nur ganz kurz den Himmel öffnen. Der Segen hat etwas Weitendes. Er kann Menschen berühren, die mit Kirche nichts am Hut haben.
Jesus hat die Leute gesegnet, nicht, damit es besser geht. Das glaube ich nicht. Wenn Segen alles besser machen würde, dann müssten wir ja einfach nur alle immer segnen und es würde alles besser. Aber so funktioniert ja Gott nicht. Und auch der Mensch nicht.
Der Segen ist nicht dazu da, dass es besser geht. Ich gehe zum Yoga, dass es mir besser geht oder mache Achtsamkeitsübungen, dass es mir besser geht. Aber beim Segen, da gibt es keine unmittelbare Verbindung.
Der Segen liegt sowohl auf dem Zerbrochenem als auf dem, was gerade zerbricht oder was gerade zusammengewachsen ist. Das macht den Segen für mich so heilig.
Der Segen ist diese ganz kurze Berührung mit dem, was wir eben nicht mit unseren Händen greifen können.
Er wird sichtbar eben durch die Anderen. Den kann ich mir nicht selber geben. Yoga kann ich komplett alleine machen, Achtsamkeitsübungen kann ich komplett alleine machen. Aber ich kann mich nicht selbst segnen. Das funktioniert nicht. Ich bin angewiesen. Und ...
... diese Angewiesenheit zeigt sich, klingt jetzt wie so eine theologische Floskel, aber ist tatsächlich so – diese Angewiesenheit zeigt sich in den Segenshandlungen.
Ulrike TreuPfarrerin

Claudia

Für mich kann Segen auch so wie eine Art Mantel sein; wenn man versuchen möchte, ein Bild für den Segen zu finden.
Ich glaube, dass auch Trennung gesegnet werden sollte. Und zwar nicht nur von Paarbeziehungen welcher Couleur auch immer, sondern auch von Freundschaftsbeziehungen. Da geht es ja auch um Trauerarbeit ...
Manche Freundschaften schleichen sich aus und man bleibt mit so einer Sehnsucht in sich zurück. Aber das funktioniert alles nicht mehr und vieles würde einfacher sein, wenn man jetzt sagen würde: „Okay. Es gab eine gute Zeit. Aber ...
diese Freundschaft ist jetzt hier erstmal an ein gewisses Ende gekommen.“ Weil der Punkt ist, dass der Segen diese Situation, in der wir uns befinden, bewusst macht.
Wir segnen ja keine beendeten Freundschaften. Sondern es geht darum, im Segen diese Situation wahrzunehmen ...
sich selbst wahr zu nehmen … und darin gesegnet zu werden.
Segen meint dieses: Ich werde gesehen.
Einen Menschen heimlich von der Ferne aus segnen, geht glaube ich nicht. Aber ich bin mir ziemlich sicher, dass der Segen wirkt, auch wenn man selber nicht bewusst weiß, was Segen ist.
Wenn ich zum Beispiel bei einer Kindertaufe das kleine Kind segne, dann ist es ja nicht so, dass das Kind bewusst aufnimmt „okay, ich werde jetzt gesegnet“. Aber dennoch bin ich mir ziemlich sicher, dass der Segen für das Kind wirkt - sonst würde ich es, glaube ich, auch nicht machen.
Dieses Berührenlassen ist es vielleicht, was da eine Rolle spielt. Und ich glaube, da gibt es eine große Sehnsucht in den Menschen, egal ob die jetzt einen kirchlichen Hintergrund haben oder so. Dieses ganz persönlich berührt werden, gesehen werden …
Das drückt Segen auch für mich aus: Das tiefe Gefühl, da ist etwas, was mich trägt, was mich ummantelt, das ist da und das kann ich ansprechen, das kann ich im Segen aussprechen, einer anderen Person zusprechen, aber das mache ich nicht und ich kann es auch nicht wegmachen, sondern es ist immer da.
das ist ein ganz tiefes Bedürfnis des Menschen. Also ich glaube, dass jeder Mensch auf gewisse Weise was mit Segen anfangen kann.
Claudia MiethPfarrerin

Eike

Ich habe mal eine Beziehung in dem Moment gesegnet als klar war, dass die Beziehung bald enden wird. Die beiden kannten sich so ein dreiviertel Jahr, haben gemeinsam die Sterne angeschaut. Auf einmal war er sterbenskrank ...
Ich habe mich aufgemacht ins Krankenhaus und wir haben Hochzeit gefeiert am Sterbebett. Er hat gelacht. Sie hat gelacht. Sie haben die Ringe getauscht, sich haben sich einen Kuss gegeben. Es war alles dabei ...
... Traumhochzeit am Sterbebett. Für einen Moment zu vergessen, wie verletzlich das Leben ist und wie schnell es auch enden kann, das tat den beiden so gut.
Segen erlebe ich als sehr befreiend. Unverdientes Lebensglück. Auch als großes Geschenk. Ich habe nicht selber in der Hand, wie es mir gerade geht. Ich muss es nicht in der Hand haben ...
Segen erhebt Einspruch gegen die die Tyrannei des gelungenen Lebens. So nenne ich es bisschen verschwurbelt.
Ich bin geschieden und da fehlt mir was. Ich würde wahrscheinlich sogar einen Trennungssegen begehren. ja. Vielleicht ...
Ich weiß nicht, wie so ein Segen aussehen kann. Aber ich hätte Lust, sowas zu erfinden.
Eike ThiesPfarrer

Heike

Zwei Jahre lang war ich Krankenhauspfarrerin. Ich fand es reizvoll, die einzige Person zu sein, die man wegschicken darf als Patient.
Im Krankenhaus war das Geschenk, dass ich zu den Leuten gegangen bin. Ich habe nicht auf die gewartet, die in die Kirche kommen. Sondern ich bin einfach eingetreten in alle möglichen Zimmer und da haben sich Gespräche ergeben, die eine große Intensität hatten. Und …
… auch wenn die Leute absolut kirchenfern waren, habe ich einen Segen angeboten und ich bin eigentlich nie abgelehnt worden. Und da geht es ja nicht um mich, dass ich nicht abgelehnt wurde, sondern dass da ein Gefühl oder ein Verständnis davon da ist, dass der Segen etwas Gutes ist.
Wir saßen dann am Krankenhausbett und das waren ja keine Einzelzimmer, sondern mehrere Betten. Aber es war dann wie in so einer Blase. Diese Berührung im Segen, das hatte erstmal nichts mit dem Alltag zu tun. Sondern irgendwie – also vielleicht würden die Leute das anders beschreiben – für mich war es, wie …
auf einer Grenze zu balancieren, die auf etwas verweist, wo unsere Hoffnung hingeht. Als Pfarrerin kann ich kein Versprechen geben, aber ich kann davon künden. Und das hat ganz viel mit mir selber gemacht.
Ich gehe aus einer Segenssituation befriedigt oder erfüllt raus, wenn ich das Gefühl habe, es gab eine gute Verbindung zwischen uns. Wenn ich das Gefühl habe, ich habe mein Gegenüber erreicht zwischenmenschlich und konnte auch gut einen Weg mitbegleiten. Was auch immer Begleitung heißt. Es geht nicht darum, dass alles immer nur harmonisch ist.
Der Segen ist nicht nur das Sahnehäubchen auf dem eigenen Leben.
Das ist kein weichgespülter Wohlfühlgott. Wenn er von einer gerechten und liebevollen und friedfertigen Welt spricht, dann …
können das erstmal abgedroschene theologische Begriffe sein. Aber wenn man die sich auf der Zunge zergehen lässt, dann ist das doch wirklich ein Programm. Das muss irgendjemand tun!
So wie er uns respektvoll gegenübertritt, so nimmt er uns auch in die Verantwortung. Er nimmt uns ernst. Ernstnehmen heißt eben, dass wir uns gegenseitig ernstnehmen. Deswegen finde ich ja auch den Segen im Gottesdienst oder in der Gemeinschaft, wo alle zusammen sind, so schön.
Wir sind miteinander verbunden und wir tragen Verantwortung für uns und füreinander.
Heike IberPfarrerin

Alexander

Wir haben mal eine Andacht zum Valentinstag gefeiert mit anschließender Schlagerdisko. Da haben wir auch die Paare einzeln gesegnet. Hier in der Kirche mit Scheinwerfer und Konfetti. Und zwei aus der Gemeinde, die gerne mal ihre Plattensammlung mitbringen, haben dann auch aufgelegt ...
Da waren jüngere Menschen und ältere Menschen, die miteinander gefeiert haben. Das war total süß und hat totalen Spaß gemacht.
Segen ist immer gut. Also natürlich nur, wenn man mich darum bittet. Ich überfalle niemanden mit einem Segen. Hupps: Vorsicht Segen. (lacht). So nicht.
Zum Beispiel bei Beerdigungen, da spreche ich oft einen Segen am Ende der Beerdigung. Und dann sind die Menschen ganz berührt davon, die erwarten das gar nicht. Viele Angehörige haben Kirche ja selber nie erfahren. Und dann stehen wir da, ...
das Grab ist vielleicht noch offen, und die Menschen nehmen sich in den Arm oder an die Hand und wir sprechen dann nochmal einen Segen. Und man weiß, man geht vom Friedhof als lebendiger Mensch und als gesegneter Mensch.
Und bei der Verabschiedung auf dem Friedhof sage ich dann: „Auf Wiedersehen“. Dann höre ich oft: „Ah, lieber nicht“. Weil viele denken, dass ich nur Beerdigungen mache. Aber so ist es ja gar nicht. Ich mag die ganze Bandbreite.
Segen muss auf jeden Fall einfach alles abdecken und in jedem Lebensbereich vorkommen können. Vom gemeinsamen Glück bis zum Konfliktfall, zur Krise.
Alexander PabstPfarrer

Andrea

Mit meinen Kindern bin ich mal nach Weihnachten rausgegangen und habe gesagt: „Kommt, wir finden einen Schatz.“ Die hatten keine Lust. „Was sollen wir da? Das hast du dir doch nur ausgedacht. Wir finden keinen Schatz.“ Und ...
... ich dachte: „Auweia.“ Und ein Kind blieb dann doch stehen. Weil es in einer Ritze so einen Rest von einem Weihnachtsstern entdeckt hatte. Und dann haben wir noch mehr davon entdeckt ...
So ist Segen manchmal zwischen den Ritzen versteckt, unter dem Staub. Segen ist nicht immer das große, riesige Leuchten, dass dann so eine wahnsinnige Emotionalität auslöst.
Zu meiner Einsegnung ins Gemeindepfarramt hatten meine Kolleginnen jede einen vollen Eimer voller Tischtennisbälle über mich ausgekippt. 300 Stück … und die sind dann alle durch die gesamte gesprungen. Das war ein besonderer Segen. Sehr spielerisch ...
Es gibt diesen Aspekt von Gott auch. Man darf das auch mal machen.
Ich hätte superlust, wenn Leute umziehen, zusammen entweder durch die schon leere Wohnung oder die noch nicht eingeräumte oder durch beide Wohnungen zieht. Also ...
mit einem Umzussegen, das Verlassen des alten Wohnortes und das Betreten der neuen Wohnung begleitet.
Das ist so eine meiner Ideechen. Aber es gibt noch viele viele weitere.
Andrea KuhlaPfarrerin (in Elternzeit)

Kathrin

Ich überlege mich manchmal, was es wäre, wenn ich jetzt nicht kirchlich gebunden wäre, wenn ich keine Christin wäre. Ob ich dann so was wie Segen suchen würde? Wo würde ich dann suchen? Ich finde das eine spannende Frage ...
Denn ich habe ja einen Ansprechbereich, wo ich das alles zur Sprache bringen kann, was ich mir wünsche. Für alle Lebenssituationen.
Neulich kamen Geflüchtete zu mir, die meinten, kirchlich nicht heiraten zu können, weil ihnen die Papiere für eine standesamtliche Hochzeit fehlten. Und sie haben sich eine kirchliche Trauung so gewünscht. Also habe ich vorgeschlagen, einen Segens-Gottesdienst für sie zu feiern. Das geht ja alles.
Segen ist so niedrigschwellig. Das ist nicht eingeschränkt auf Mitgliedschaft oder was. Auf gar nichts. Segen kann doch jeder bekommen.
Kathrin OxenPfarrerin

Martina

Neulich kam eine Frau zu mir, die mich fragte: „Gibt es denn etwas, damit mein Kind gestärkt wird, ohne dass es gleich getauft werden muss?“ Habe ich gesagt: „Klar“. Als ich ein bisschen nachgefragt habe, stellte sich - wie bei mir - ein interreligiöser Hintergrund heraus ...
... Der Mann Moslem, sie Christin. Und die Frau hat mir erzählt, dass sie sich eben jetzt noch nicht festlegen wollen auf eine Religion des Kindes. Und da war für mich wiedermal klar: Segen ist wirklich so ein Geschenk des Himmels.
Die erste Erinnerung, die ich so an Segen habe, hat mit meiner Oma zu tun. Wenn meine Oma zu Besuch war, dann hat sie mich immer für den Schulweg gesegnet. Und wenn ich anderen Kindern damals davon erzählt habe, dann fanden die das befremdlich. „Was, deine Oma?“ ...
Aber ich fand es auch schön, davon zu erzählen. Und es gab auch Andere, die haben gesagt: „Ach, ich frag mal meine Mutter, ob die das auch macht.“ Aber meistens hat das nicht geklappt. Meine Eltern wären auch nie auf die Idee gekommen, mich zu segnen. Das war halt die Generation meiner Oma.
Mein Erleben von Segen ist über die Jahre viel reicher geworden. In einer Stadt wie Berlin, da ist es ja selbstverständlich, dass viele aus multireligiösen Partnerschaften kommen. Und es stellen sich interessante Fragen und wir kommen mit fertigen Konzepten gar nicht weiter. Sondern ...
wir entwickeln zusammen neue Formen. Bei der Taufe. Bei der Hochzeit. Bei der Beerdigung. Bei den unterschiedlichsten Segenswünschen.
Nicht nur sagen: Der Partner oder die Partnerin mit der anderen Religion soll auch vorkommen. Sondern zeigen, wie es geht. Das ist für viele ein riesiges Aha-Erlebnis. Das klingt total banal. Aber es ist gar nicht banal ...
Ich hör so viele schreckliche Geschichten. Das ist Fremdschämen für mich. Es sind eben in unserer Kirche nicht alle so offen wie das Team vom Segensbüro. Und das ist nicht nur eine Frage des Alters. Also deswegen: Ich möchte zeigen, was alles möglich ist.
Martina Steffen-ElişPfarrerin

Nicolas

Wir haben eine wunderschöne Tradition in den Religionen. Wir haben tolle durchdachte, durchlebte Segensformeln, die haben eine ganz starke Kraft. Und diese Formeln sprechen auch manchmal ganz genau an, was ich gerade suche. Aber ...
... manchmal spreche in den Segen auch ganz frei. Weil ich merke, dass dieser freigesprochene Segen der Person, die den Segen möchte, wichtig ist.
Ich spreche also nicht immer einen bestimmten Segen, sondern der Segen ergibt sich aus dem gemeinsamen Gespräch.
Ich spreche also nicht immer einen bestimmten Segen, sondern der Segen ergibt sich aus dem gemeinsamen Gespräch.
Ich denke, dass wir eine Offenheit brauchen, um den Segen zu empfangen. Das betrifft uns alle. Also uns als Segnende. Aber auch die, die gesegnet werden wollen. Also der Wunsch, gesegnet zu werden, der muss schon da sein ...
... und so gemeinsam ergibt sich ein ganz schönes Bild, was den Segen ausmacht. Nämlich, dass wir ihn empfangen und dass wir ihn nicht unter Kontrolle haben. Denn der Segen kommt von Gott.
Ein Segen darf frei formuliert sein. Er darf vorformuliert sein. Ein Segen darf auch gestottert werden. Der Segen findet schon seinen Weg.
Nicolas BuddePfarrer

Marlén

Ich habe den Segen auch mal bei einer Hochzeit gesungen. Ich habe denen die Hände aufgelegt und das war wie schweben.
Oder Leute sagen, das war wie ein helles Licht, das durch mich durchfloss. Sowas sagen Menschen. Manche sagen auch gar nichts. Logisch ...
Und bei denen, die was sagen, habe ich das auch immer selber so empfunden. Nicht unbedingt mit dem gleichen Bild oder mit dem gleichen Wort.
Aber wenn die mir sagen, da hat sich was ereignet, dann habe ich das auch gespürt.
Das war noch nie, dass einer gekommen ist und gesagt hat: „Och war das intensiv Marlén“, und ich habe gedacht: „Och, ich habe gar nichts gemerkt.“ Also so war es noch nie. Klingt einleuchtend oder? (lacht)
Ich glaube, Segnen ist möglich einzig und allein – ist meine These – weil man gute Beziehungen erlebt hat. Heißt das, dass ein Mensch, der keine guten Beziehungen gemacht, nicht segnen kann? Das will ich gar nicht sagen. Aber Segen ist ja Beziehung und ich habe selber auch immer den Eindruck, Segnen gelingt …
Also mein Gefühl ist, wenn ich mich gesegnet fühle, wenn mich jemand gesegnet hat, dann geh ich anders durch diese Welt. Ich habe eine andere Kraft, einen anderen Rückhalt, einen anderen Stolz vielleicht auch. Also insofern kann der Segen dazu beitragen, das etwas besser wird. Aber ohne dass es so geht: Segen drauf und dann ist alles besser. Das ist ja Quatsch.
... also wenn so was gelingen kann … also ich habe selber den Eindruck, wenn ich segne, dann spüre ich auch ganz viel von dem anderen. Ich spüre, ob der aufmacht oder die aufmacht. Ich spüre, dass da wirklich was ins Fließen kommt.
Was hab‘ ich davon, ist eine völlig legitime Frage, das fragen Menschen wirklich. Und da kann man dann vielleicht einfach nur sagen: probier es aus.
Und ich will es jetzt mal vergleichen mit einem Kuss ...
Was hast du von einem Kuss? Na klar, man kann jetzt medizinisch sagen, es werden 77 Gesichtsmuskeln angespannt, es wirkt schon irgendwie … ja … Aber wie es sich anfühlt und so, das ist wahrscheinlich ja total unterschiedlich. Ob dir der Kuss aufgezwungen wurde von Tante Erna oder ob es dein Liebster ist, der dich küsst …
was für ein Unterschied. Und so ist es mit dem Segen vielleicht auch.
Ich weiß nicht, wie so ein Segen aussehen kann. Aber ich hätte Lust, sowas zu erfinden.
Marlén ReinkePfarrerin

Victor

Es ist ja nicht so, dass der Pfarrer als Zeremonienmeister magisch etwas weitergibt. Sondern Segen ist, meiner Meinung nach, was Gott sowieso in diese Welt gegeben hat und gerne gibt und wir können es uns auch gegenseitig zusprechen.
Ich habe neulich einen alternativen Gottesdienst angeboten. Und da habe ich den Segen den Menschen und den Tieren, vor allem den Menschen und ihren Hunden, gespendet und das war auch eine ganz großartige Erfahrung. Also es ist nicht nur der Segen für den Menschen, sondern es hat so ausgestrahlt in die ganze Schöpfung.
Wie beliebt sind diese irischen Segenslieder aus den Liederbüchern. Segen muss nicht in alten Formeln stattfinden.
Wobei die alten Formeln halt schnell abrufbar sind. „Gott segne dich“. Das ist ja auch schon ein ein vollwertiger Segen.
Viktor WeberPfarrer (in Elternzeit)

Das sind noch längst nicht alle…
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Lena Müller